Die Tragödie um Arzach (Karabagh)
Die Bevölkerung von Arzach, hier besonders die Männer, befürchteten nun schwere Repressalien. Dies führte in wenigen Tagen zu einem beispiellosen Exodus der Menschen aus ihrer angestammten Heimat.
Weit über 100.000 Menschen begaben sich auf den Weg, um als Vertriebene in Armenien auf Hilfe zu hoffen. Sie mussten ihre Besitztümer zurücklassen. Überwiegend konnten die Menschen nur das Notdürftigste zusammenraffen und transportierten in Taschen und Plastiktüten Kleidung und wenige persönliche Gegenstände.
Unsere Hilfe für Arzach-Vertriebene in der Region Shirak
In Gyumri und der Region Shirak sind nach amtlichen Informationen bis zum Abend des 1. Oktober 2023 4.400 Vertriebene erfasst worden. Die armenische Regierung hat festgelegt, dass in der Shirak Region 5.000 der zentral registrierten Personen aufzunehmen sind. Darüber hinaus ist davon auszugehen, dass etwa 1.300 nicht registrierte Menschen bei Verwandten oder Bekannten in Gyumri und Umgebung eine vorübergehende Bleibe gefunden haben.
Unser Berlin ART Hotel hat von Anfang an kinderreichen Familien kostenlos Unterkunft und Verpflegung gewährt, die dann nach wenigen Tagen eine temporäre oder dauerhafte Bleibe beziehen konnten.
Es ist deutlich spürbar, dass diese Menschen, vor allem die Kinder, stark traumatisiert sind. Die Mitarbeiter unseres Hotels bemühen sich liebevoll darum, ihnen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten.
Im Rahmen der Möglichkeiten wird das Berlin ART Hotel auch weiterhin auf diesem Weg den Betroffenen bei einer vorrübergehenden Unterbringung helfen.
Die öffentliche Verwaltung steht vor großen Problemen, da in Gyumri und der Umgebung grundsätzlich etwa 10.000 „normale“ Wohnungen fehlen. Daher dienen die nach dem Erdbeben 1988 bezogenen Behelfsunterkünfte (Container) teilweise noch immer als Wohnstätten, meist für sozial schwach Einwohner.
Die Gouverneursverwaltung beabsichtigt Unterkünfte in einem Sommer-Kinder-Camp, in einer Sporthalle und in ungenutzten Schulbereichen einzurichten. Für das Sommer-Kinder-Camp bedarf es eines zusätzlichen Kälteschutzes für das Gebäude. Außerdem fehlt hier die Heizung, wie auch in den anderen Bereichen. Für diese Einrichtung und die späteren dauerhaften Quartiere werden Betten und Matratzen benötig.
Armenische Hersteller und Lieferanten bieten für aus Karabach Vertriebene die Herstellung und Lieferung von Bett und Matratze zum Preis von € 120,00 an.
Der Vorteil: Die Produktion kann nach schon geringem Spendeneingang beginnen. Die Herstellung in Armenien sichert Arbeitsplätze und generiert für den Staat Steuereinnahmen. Es entfällt die aufwändige Transportlogistik. Gleichzeitig wird den Menschen aus Karabach ein dauerhaftes Möbelstück zur Verfügung gestellt, das den Grundstock für einen neuen Hausstand bilden kann.
Außerdem ist auch die Beschaffung von Klappbetten vorgesehen (wie sie im Hotel für die Aufbettung Verwendung finden). Diese Betten haben das Maß 180 x 70 cm und sind mit einer Auflage ausgestattet.
Diese Betten können auch in Behelfsunterkünften Verwendung finden. Bei Zuweisung einer dauerhaften Unterkunft können diese Betten dann als Kinderbetten genutzt werden.
Unterstützt wird diese Beschaffungsmaßnahme durch Spenden des Rotary Clubs Heidelberg-Mannheim. Mit diesem Geld wird durch ein großzügiges Angebot der Firma LENTEX in Gyumri Bettwäsche, Kopfkissen und Bettdecke zum Preis pro Set von insgesamt € 25,00 beschafft.
Damit rundet sich unsere Hilfsmaßnahme ab.
Wie Sie uns am besten unterstützen, können lesen sie hier.
Dank ihrer bisherigen Unterstützung konnten bereits die Herstellung von 20 Betten in Auftrag gegeben werden!